Eine immer wiederkehrende Frage ist: Wie häufig muß ich denn zum Augenarzt ?

Dies ist natürlich von Erkrankungen und Beschwerden abhängig. Generell kann man aber folgendes Vorgehen empfehlen:

Bei der Geburt sollte die Hebamme oder der Gynäkologe einen kurzen Blick auf die Augen werfen. Sind sie äusserlich intakt, besteht Schielen, öffnen sich die Lider ausreichend, sind beide Pupillen dunkel und reagieren auf Licht ? Besteht eine eitrige Entzündung ? In Zweifelsfällen sollte das Kind einem Augenarzt vorgestelllt werden.

Im weiteren Verlauf, sollte auf eine regelrechte Entwicklung des Erkennens und zielgerichteten Greifens geachtet werden. Im Rahmen der Untersuchungen beim Kinderarzt wird dies teilweise überprüft. Gibt es in der Familie häufiger Schielen oder einseitige Schwachsichtigkeit, sollte eine Vorstellung mit 6 Monaten oder spätestens mit 2 Jahren erfolgen. Besteht ansonsten der Verdacht auf Schielen beim Kind oder zeigt eine Pupille keinen Rotreflex beim Photographieren mit Blitzlicht, sollte altersunabhängig ein Augenarzt aufgesucht werden.

Mit dreieinhalb bis vier Jahren sollte immer ein Augenarzt aufgesucht werden. Jetzt ist die Mitarbeitsfähigkeit des Kindes schon gut genug, um einen genauen Status zu erheben und ggf. eine Brille zu verschreiben.

Vor der Einschulung wird dann noch mal eine abschließende Untersuchung auf volles Sehvermögen durchgeführt.

Bestehen in der Schule Leseprobleme oder fällt im Alltag eine Sehschwäche auf, sollte die Sehfähigkeit überprüft werden. Vor allem bei kurzsichtigen Eltern kann im Alter von 12-16 bei einem vorher gut sehenden Kind ohne Sehfehler, die Kurzsichigkeit durchkommen. Ein Sehtest in diesem Alter ist in diesem Fall jährlich sinnvoll, denn viele Kinder berichten nicht von ihren Sehproblemen aus Sorge eine Brille zu bekommen. Bei normalsichtigen Eltern reicht hier ein Sehtest alle 2 Jahre.

Mit 18 ist eh der Führerscheinsehtest notwendig und insofern vor dem Eintritt ins Berufsleben oder Studium eine Kontrolle gegeben.

Spätestens dann tritt meist das große “Augenärztliche Untersuchungsloch” ein. Tritt nicht ein anderes Augenproblem (Entzündung etc.) auf oder wird bereits eine Brille getragen, sieht man die Patienten bis zum Eintritt der Altersweitsichtigkeit mit 45 meist nicht wieder. Vor allem bei bestimmten Grunderkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck, hohe Kurzsichtigkeit des Auges) sollten jedoch regelmäßige Kontrollen erfolgen. Alle 5 Jahre bis 40 ist auch ohne Erkrankungen ein kurzer Augencheck sinnvoll.

Ab 40 dann sollte 2-jährlich ein Kontrolle erfolgen und bei Besonderheiten wie Grünem Star etc. auch häufiger.